Montag, 17. Februar 2014

Die "Rassenfrage" ...


... oder was es denn hier für Möglichkeiten aber auch Probleme gibt und für was ich mich warum entschieden habe.





Hier ist ein kleiner Überblick über die verschiedenen Rassen der westlichen Honigbiene zu finden, die alle sehr nah mit einander verwandt sind -> Wikipedia


In Deutschland gibt es, was die nennenswerte Verbreitung anbelangt, eigentlich nur 3 Rassen - von denen aber nur 2 ohne Probleme käuflich zu erwerben sind (zumindest ist dies mein Eindruck).
Hierbei handelt es sich um die Carnica und Buckfast. Die ursprünglich in Deutschland verbreitete Nigra wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts von der Carnica verdrängt und wird nur noch von Liebhabern und Züchtern "am Leben gehalten"

Die Buckfast-Biene (Auszug aus der Wikipedia)

"Entstehung - Im Jahre 1913 wurde die Dunkle Europäische Biene (A. m. mellifera), die ursprünglich auf den britischen Inseln beheimatet war, durch ein Bienensterben fast völlig ausgerottet. Amtlich wurde als Ursache die Tracheenmilbe festgestellt. Neuere Erkenntnisse halten eine durch diese Milbe verursachte Virose für wahrscheinlich.
Bruder Adam begann danach mit den überlebenden Bienenvölkern (Mischlinge der Dunklen Biene und Italienischen Biene) eine Rasse zu züchten, die widerstandsfähiger, fleißiger und friedlicher sein sollte. Dazu kreuzte er lederbraune italienische Bienen mit Drohnen der einheimischen dunklen Biene.
Bei der Zucht seiner Buckfastbiene wich er von der konventionellen Bienenzucht ab. Das von ihm gewählte Zuchtverfahren stützte sich auf die wissenschaftlichen Ausarbeitungen von Ludwig Armbruster (Bienenzüchtungskunde - Anwendung wissenschaftlicher Vererbungslehre auf die Züchtung von Nutztieren).
Das Ergebnis ist eine friedliche, schwarmträge Bienenrasse, die bei Verwendung moderner Wirtschaftsweisen (Magazin-Beute im Dadant- oder Langstroth-Maß bei paarweiser Anordnung) überdurchschnittliche Erträge bringt. Das erfolgreiche Imkern mit der Buckfastbiene ist jedoch nicht an diese speziellen Beutenarten gebunden, wie deren Haltung in der heute weit verbreiteten Zanderbeute beweist."

Was ich bisher bei meinen Nachforschungen über die Buckfast-Biene herausgefunden habe, wird sie überdurchschnittlich von Berufsimkern gehalten. Der Grund scheint hier zu sein, dass sie was die Schwarmneigung anbelangt deutlich besser zu führen ist als z.B. die hier übliche Carnica-Biene.
Weitere von anderen gelobten Vorteile der Buckfast-Biene lasse ich von denen die sie vorbringen selber beschreiben.
Diese Liste würde sich endlos fortführen lassen. Sicherlich könnte man auch für die Carnica-Biene eine ähnliche Liste erstellen und die Vorteile aufführen lassen.

Warum aber sollte ich als Anfänger nicht einfach die Rasse nehmen, die hier um mich herum alle haben? Weil ich jetzt so viel quer gelesen habe und was eigentlich immer das zusammenfassende Ergebnis war "Buckfast und Dadant".
Da ich aber die Bienen ja erst mal wirklich nur nebenher halten möchte - als Hobby - und einen 5 Tage Job habe und ab und an auch an den Wochenenden nicht zu hause bin, war für mich das überall herausragendste Merkmal der deutlich geringere Schwarmtrieb und da sie bei mir im Garten stehen auch die überall gelobte Sanftmut.
Was mir eher auf der Metaebene sehr gefällt ist die Art und Weise wie die Rasse zustande gekommen ist. Es stehen hier nur die Eigenschaften im Vordergrund und in keiner Weise das Aussehen oder sonstige äußerliche Eigenschaften.
So wie ich das verstanden habe ist die Buckfast auch besser in der Lage Naturbau zu erstellen und kommt wohl auch mit den kleineren Zellen (in meinem Fall 5.1er) besser zurecht. Ja es gibt sogar schon eine Zuchtlinie, welche u.a. speziell für die kleinen Zellen gezüchtet wurde bzw. man sich von ihr eine deutlich verstärkte Resistenz gegen Krankheiten verspricht.

Was mir schon etwas Bedenken macht, ich aber beschlossen habe dies erst mal zu ignorieren, ist die mir erzählte Abneigung ja anscheinend sogar Ächtung der Buckfast im Imkerverein hier vor Ort. Es scheint hier einen alten Reflex zu geben, der Rassen rein halten will.
Ich lasse mich hier mal überraschen und werde im Härtefall den Verein wechseln müssen, was allerdings schade wäre, da ich die örtliche Nähe schätze. Was die aber erst mal nicht wissen, muss sie ja auch nicht heiß machen.
Darüber hinaus habe ich hier im Ort einen Imkerkollegen, mit dem ich mich sehr gut verstehe und der der Buckfast nicht abgeneigt, nein sogar eher auch angetan ist, bzw. sie auch schon hatte und auch noch mal ausprobieren möchte.

Mit was ich mich auf jeden Fall noch auseinander setzten möchte ist das Thema Pedigree (Stammbaum) der Buckfast-Biene und was es da für verschiedene Stämme/Linien gibt.


D.h. ich habe mich dazu entschieden mit der Buckfast-Biene das Imkern zu beginnen und habe mir bei einem Buckfast-Züchter aus der Umgebung Bienen nach der Auswinterung (bei ihm ca. Mitte April) reserviert. Wichtig bei der Auswahl des Verkäufers war mir u.a. die Mitgliedschaft in Der Gemeinschaft der europäischen Buckfastimker, da anscheinend gerade mit dem Namen Buckfast versucht wird gerade Anfänger zu ködern und ihnen dann aber schlechte Bienen (die anscheinend nicht mal den Namen Buckfast verdienen) zu verkaufen.



1 Kommentar:

  1. Das finde ich wirklich hochinteressant, vor allem die Links, weil wir überlegen, uns mal ein Buckfast-Volk zuzulegen. Bisher waren wir aber mit der Info, woher wir diese Bienen seriös bekommen könnten, noch nicht allzu weit.
    Danke!
    PS arbeite mich grad so langsam durch dies Blog - auch die Beutenböcke scheinen mir spannend... wir sind ja grad dabei, von TBH auf Dadant umzustellen, da kommt sowas sehr gelegen :-)

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